Outbound vs. Inbound - Neue Wege der Marketingkommunikation für Agenturen

Jennifer Schächtel

Jennifer Schächtel: „Hallo Herr Mayer, Sie sind der Geschäftsführer der W52 MarketingKommunikation GmbH. Bitte stellen Sie die Agentur kurz vor.“

Michael Mayer: „Als Agentur für integrierte Kommunikation unterstützen wir seit 1983 unsere Kunden in ihrer Unternehmens- und Marketingkommunikation. Und das primär in den Bereichen Digital, Content und Analog. Zu unseren Kunden gehören Dax-Unternehmen, der Mittelstand und KMU in verschiedenen Branchen.“

Jennifer Schächtel: „Welche Methoden wurden früher bei W52 MarketingKommunikation GmbH eingesetzt, um Aufmerksamkeit und somit auch neue Kunden zu erreichen?“

Michael Mayer: „Bis vor wenigen Jahren haben wir auf klassische Medien wie z.B. Mailings, Anzeigen oder die Leadgenerierung über spezialisierte Callcenter vertraut. Allerdings haben wir gespürt, dass dies immer weniger zum gewünschten Erfolg führte.“

Jennifer Schächtel: „Wann und wie haben Sie persönlich bemerkt, dass sich etwas in der Werbewelt verändert und die Strategie geändert beziehungsweise angepasst werden muss?“

Michael Mayer: „Als wir 2015 ein Mailing an 5000 potenzielle Kunden versendet haben (Kosten ca. EUR 12.000.- für Druck und Porto) und sich nur ein Kunde daraufhin gemeldet hatte. Allerdings hatten wir dabei viel Glück, denn wir konnten gerade diesen einen als Kunden gewinnen. Da man Glück jedoch nicht überstrapazieren sollte, musste wir uns überlegen, wie wir zukünftig unser Eigenmarketing zeitgemäßer und effektiver gestalten.“

Jennifer Schächtel: „Was hat Ihrer Meinung nach dazu geführt, dass Outbound Maßnahmen weniger und Inbound Maßnahmen hingegen immer mehr Zuspruch bekommen?“

Michael Mayer: „Potenzielle Kunden sind heute nicht mehr so offen für klassische Produktwerbung. Oft wird es einfach als lästig empfunden, wenn die Unternehmen dabei leider außer Acht lassen, dass gute Werbung auch Information ist, die für das Unternehmen wertvoll sein könnte. So sind die Leads heute eher offen für Empfehlungen von Kontakten und Bewertungen aus den sozialen Medien. Im Business Bereich gewinnen Plattformen wie z.B. LinkedIn stark an Bedeutung, da sie eine Beziehung zu potenziellen Kunden ermöglichen. Bedingung hierfür ist jedoch eine professionelle, authentische Contentstrategie, die zurecht viel Aufwand bedeutet. Mit ein paar netten Posts ist es da nicht getan.“

Jennifer Schächtel: „Ich weiß, dass bei W52 bei der Kundengewinnung und Kundenbindung jetzt zusätzlich neue Wege gegangen werden. Können Sie beschreiben was die neuen Methoden sind und seit wann diese in der Praxis umgesetzt werden?“

Michael Mayer: „Zuerst sind wir mit Google Ads sehr erfolgreich. Es schafft weitaus bessere Conversionsraten als klassische Anzeigenschaltungen und Mailings. Des Weiteren kümmern wir uns verstärkt um unsere Follower in Linkedin mit unterhaltsamen, aber auch inhaltlich wertvollen Posts. Dreh- und Angelpunkt wird allerdings unsere neue Website sein, aufgeladen mit Content in Form von Case studies im Storytelling-Format für Neu- und Bestandskunden. Ergänzt wird die Website durch Microsites für bestimmte Themen und befeuert durch Linkedin organisch, aber auch sponsored.“

Jennifer Schächtel: „Welche Herausforderungen sehen Sie für Unternehmen in Bezug auf Content und Social-Media Marketing?“

Michael Mayer: „Permanent informativen, unterhaltsamen und damit professionellen Content für alle Kanäle zu produzieren ist für Unternehmen eine große Herausforderung. Videos benötigen viel Zeit, Case studies sind auch nicht in einer Stunde geschrieben und visualisiert, man darf den Workload rund um Inbound nicht unterschätzen. Um sein Netzwerk zu pflegen, kann man zwischendurch auch mit dem Teilen und Kommentieren von passenden Posts Sichtbarkeit schaffen. Eines ist mir wichtig: Ein kritischer Erfolgsfaktor von Unternehmen wird zukünftig darin liegen, ob sie es schaffen, sich zu einer narrativen Organisation zu entwickeln.“

Jennifer Schächtel: „Und welche Chancen sehen Sie für W52 in diesem Zusammenhang?“

Michael Mayer: „Die Chancen sind riesig. Mit dem passenden Content werden auf der einen Seite unsere Bestandskunden darin bestätigt, dass sie mit W52 die richtige Wahl getroffen haben, andererseits werden potenzielle Neukunden aus den Netzwerken der Bestandskunden auf uns aufmerksam. Für W52 gibt es kein Zurück.“

Jennifer Schächtel: „Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für das Beantworten meiner Fragen genommen haben!“

Michael Mayer: „Immer gerne.“

Autorin: Jennifer Schächtel,
W52 MarketingKommunikation GmbH